Seit Beginn des Ukrainekrieges, der das Risiko einer schmal basierten Abhängigkeit von fossilen Energiequellen und -Lieferstaaten verdeutlichte, legen Politik und Behörden ein nie gekanntes Tempo bei der Umstellung der Energieversorgung vor. Im Mittelpunkt stehen dabei aber die interessensgeleiteten Angebote internationaler Konzerne, verbunden mit neuen Abhängigkeiten und einem roll-back im Klima-, Lebensraum- und Artenschutz. Fossiles Flüssigerdgas wird als "Übergangslösung" (mit 20jährigen Laufzeiten) implementiert, Wasserstoff (bzw. dessen transportable Derivate) wird als größter Hoffnungsträger für die Zukunft beworben. Immer mehr Firmen und Projekte sammeln sich unterm Schirm des "Wilhelmshaven Energy Hub". Interessierte Bürger*innen haben dazu viele Fragen: Welche wirtschaftlichen und technischen Risiken birgt diese zentralisierte Energieversorgung an einem Standort? Was geschieht entlang der Lieferkette im globalen Verbundsystem? Ist die Inanspruchnahme großer und teilweise geschützter Freiflächen für die Energie-Infrastruktur mit dem Schutz der Biodiversität vereinbar? Und wo bleibt die Unterstützung für dezentrale Energie in Bürger*innenhand?
Zu diesen Fragen gibt es in Wilhelmshaven Anfang November gleich drei Termine für Information und Diskussion:
Am Mittwoch, 1.11.2023, lädt die Stadt Wilhelmshaven zur Informationsveranstaltung „Energiepark Voslapper Groden Nord“ – in diesem EU-Vogelschutzgebiet und Naturschutzgebiet will die Fa. TES einen Energie-Industrie-Park bauen. Weitere Infos hier
Am Donnerstag, 2.11.2023, stellt Rainer Büscher (BUND / Scientists for Future Wilhelmshaven-Friesland) „Geplante industrielle Energieprojekte in Wilhelmshaven“ vor, unter Betrachtung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen auf deie Region. Weitere Infos zum Vortrag
Und am Samstag, 4.11.2023, veranstaltet das Netzwerk Energiedrehscheibe, ein Zusammenschluss aus 17 Natur- und Umweltschutzverbänden, einen Kongress „Energie in Bürger*innenhand“. Infos zum Kongress
Alle drei Veranstaltungen sind offen für alle Interessierten, Eintritt frei, Anmeldung nicht erforderlich.