Plastik in vielen Singvogel-Nestern

03. März 2019

Traurige Berühmtheit haben mittlerweile die Vogelnester am Helgoländer Lummenfelsen erlangt, die zu erschreckenden Teilen aus Plastik bestehen. Doch so weit müssen wir gar nicht gucken, auch in der Hecke um die Ecke sind Plastiknester zu finden.

Plastikmüll im Vogelnest. Foto: Uwe Bera Plastikmüll im Vogelnest. Foto: Uwe Bera

Naturfreund Uwe Bera entdeckte und fotografierte dieses Singvogelnest, in dem die Vogeleltern Plastikbänder und auch Folie "verbaut" haben. Wenn die Jungvögel sich darin verheddern, endet ihr Leben, bevor es richtig begonnen hat, auf grausame Weise. Oft sind es z. B. Zugbänder von "Gelben Säcken", die draußen gelagert werden und leicht reißen.

Es ist schwierig, während der Brutzeit das Plastik zu entfernen, ohne das Nest zu zerstören. Im letzten Herbst, nach der Brutzeit, haben wir mit Unterstützung der THW-Jugend Plastik aus den Schwalbennestern an der Nassaubrücke entfernt. Diese sind aus Lehm gebaut und deshalb einigermaßen stabil; die Vögel "restaurieren" sie bei der Rückkehr. Nester aus Pflanzenfasern sind fragiler, in der Regel werden sie von den Vogeleltern für die nächste Brut mit einem neuen Nest "überbaut".

Durch Absammeln des Plastiks aus Nestern können wir nur einzelne traurige Vogelschicksale verhindern. Das Plastik ist allgegenwärtig und wird weiterhin von den Tieren verwendet werden, die die Gefahr nicht kennen. Das Einzige, was wirklich hilft: Plastik hat in Stadt- wie Naturlandschaften nichts, aber auch gar nichts zu suchen!

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