Im Jahr 2024 lautete das Thema „Alleen in der Stadt“.
Katharina Dietrich las von diesem Wettbewerb in der Verbandszeitschrift des BUND und dachte sich: „Hier in Siebethsburg haben wir einiges zu bieten – unsere Alleen.“ Über mehr als 2,5 Kilometer durchziehen alte Alleen den Stadtteil, insbesondere entlang der Siebethsburger Straße, Störtebeker-, Edo-Wiemken- und Papingastraße, die von eindrucksvollen, teils über 100 Jahre alten Linden gesäumt sind. Mit ihren mächtigen Stämmen und großen Kronen prägen diese Bäume das Straßenbild und sorgen für ein grünes Wohnumfeld.
Um die Schönheit dieser Alleen zu teilen, wurden vier Fotos beim BUND-Wettbewerb eingereicht – wenn auch zunächst nur, um die Galerie auf der BUND-Website zu bereichern. Die Freude war groß, als eines der Bilder der Störtebekerstraße tatsächlich den zweiten Platz belegte. In der Ankündigung erklärte der BUND: „Angesichts der beeindruckenden Fotos und Geschichten fiel der Jury die Entscheidung enorm schwer.“ Etwas Glück war also sicher auch dabei.
Die großkronigen Lindenbäume leisten einen wichtigen Beitrag für das Stadtklima und das Wohlbefinden der Anwohner. Im Sommer spenden sie Schatten, kühlen durch Verdunstung, dämpfen Lärm und binden Feinstaub. Gleichzeitig wirken sie klimafreundlich, da sie das in der Luft enthaltene CO₂ aufnehmen und in Kohlenstoff umwandeln, um damit ihr Holz zu bilden. Der dabei entstehende Sauerstoff wird freigesetzt, wobei dies nur einen minimalen Effekt auf den Luftsauerstoffgehalt hat.
Darüber hinaus bieten die Bäume wertvollen Lebensraum für Vögel und Insekten – zum Beispiel für Bienen, die aus Lindenblüten den aromatischen Lindenhonig gewinnen. Doch auch die Bäume selbst leiden unter dem Klimawandel. Die kürzlich veröffentlichte Waldinventur in Deutschland zeigt, dass Wälder durch Hitzestress, Feuer und Schädlinge wie Käfer zunehmend unter Druck geraten. Anstatt als Kohlenstoffspeicher zu wirken, geben einige Wälder nun sogar mehr CO₂ ab, als sie aufnehmen.
Gerade deshalb ist es entscheidend, Bäume zu erhalten, wo immer es möglich ist. Besonders klimaschädlich ist es, Holz zu verbrennen, da dabei über Jahre gespeichertes CO₂ schnell freigesetzt wird. Umweltschutzorganisationen wie der BUND, NABU, Greenpeace und Scientists for Future kritisieren daher Pläne, in Wilhelmshaven künftig große Mengen Holzpellets im Kohlekraftwerk zu verheizen.
Wir können uns glücklich schätzen, die beeindruckenden Alleen in Siebethsburg zu erleben, die erhalten und gepflegt werden. Umweltschützer setzen sich dafür ein, Energie sparsam zu nutzen und auf erneuerbare Quellen umzusteigen, um das Klima zu stabilisieren und damit unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen.