BUND Kreisgruppe Wilhelmshaven

„Work after Party“: BUND und JadeWale laden ein zum Neujahrsputz

27. Dezember 2022

Nach längerer Corona-bedingter Pause wird in diesem Jahr voraussichtlich besonders viel Silvester-Feuerwerk gezündet - und der dadurch entstehende Müll einfach zurückgelassen. Wir ziehen am Neujahrstag wieder los, um das Zeugs einzusammeln, bevor es weiteren Schaden in der Natur und der Tierwelt anrichtet.

Feuerwerksmüll in der Landschaft

Jahr für Jahr entzündet sich vor Silvester die Feuerwerksdiskussion. Tier- und Naturfreunde bitten darum, auf Feuerwerk zu verzichten, da die Licht- und Knalleffekte nachweislich Panik und Fluchtreaktionen bei Vögeln und anderen Wildtieren auslösen. Im und am Wattenmeer sind insbesondere Zugvögel betroffen, die in der harten Winterzeit viel Ruhe brauchen, um ihre Energiereserven aufzufüllen. Weitere Begleiterscheinungen des Feuerwerks sind Feinstaubemissionen sowie Feuerwerksmüll, der Landschaft und Gewässer verschmutzt.

Feuerwerks-Fans hingegen berufen sich auf die Tradition, in der Silvesternacht das neue Jahr mit Raketen und Böllern einzuläuten. Verboten ist Feuerwerk nur innerhalb des Nationalparks und anderer Schutzgebiete, im Siedlungsbereich muss Abstand z. B. zu Altenheimen und Kliniken eingehalten werden. Außerhalb dieser Tabuzonen braucht es weiterhin den gesellschaftlichen Diskurs, um auf freiwilliger Basis zu nachhaltigeren Ritualen und Events für den Jahreswechsel zu gelangen.

„Bislang gehört überall herumliegender Feuerwerksmüll leider immer noch zum gewohnten Bild am Neujahrsmorgen“, stellt Imke Zwoch, Vorsitzende des BUND Wilhelmshaven, ernüchtert fest. Deshalb hat der BUND vor einigen Jahren die Aktion „Work after Party“ ins Leben gerufen: Fleißige Hände sammeln an jedem Neujahrstag auf, was andere in der Nacht zuvor in der Stadtlandschaft hinterlassen haben, insbesondere an Gewässern und in anderen naturnahen Bereichen. „Wer nicht aufs Böllern verzichten will, sollte wenigstens die Überreste selbst entsorgen“, wünscht sich Zwoch. „Wenn man die Plastik-Hülsen vorm Zünden von den Raketen abzieht, kann man sie in die Manteltasche stecken, statt sie lässig in der Umgebung zu verstreuen. Und wer ganze Feuerwerksbatterien und Sektflaschen ans Seeufer schleppt, kann die Reste auch wieder mit nach Hause nehmen.“ 

Bis alle Feuerwerks-Fans das verinnerlicht haben, machen sich Aktive des BUND zusammen mit den Mitgliedern des JadeWale e.V. auf, den Müll zu entsorgen, bevor er sich weiter in Grünflächen und Gewässern verteilt und Tieren zum Verhängnis wird. Auch andere Naturfreunde sind herzlich eingeladen, die Aktion zu unterstützen. Treffpunkt und Start ist am 1. Januar um 10:30 Uhr am Grodendamm, Sammelbehälter und Handschuhe bitte selbst mitbringen. Natürlich kann unabhängig davon auch in anderen Stadtteilen selbständig Feuerwerksmüll gesammelt werden.

Eine nachhaltige Alternative zum Feuerwerk bietet die Gemeinde Wangerland an. Einheimische und Gäste sind eingeladen, sich kurz vor Mitternacht auf den Deichen zu versammeln und dann selbst mitgebrachte Leuchtmittel wie z.B. Laternen zu entzünden. „Wir finden das klasse und wünschen uns, dass solche Ideen für naturfreundliche Neujahrsrituale auch in Wilhelmshaven und anderen Gemeinden am Weltnaturerbe Wattenmeer ankommen.“

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