Warum wir dagegen sind:
Der Klimawandel und der Verlust der biologischen Vielfalt schreiten voran. Damit sind auch die Grundlagen der menschlichen Existenz bedroht.
Rat und Verwaltung haben Beschlüsse gefasst bzw. Maßnahmen auf den Weg gebracht, um dieser Entwicklung entgegenzutreten. So ist Wilhelmshaven Mitglied im Bündnis der Kommunen für biologische Vielfalt und im Klima-Bündnis europäischer Städte. Seit diesem Jahr wird ein Klima-Anpassungs-Konzept erarbeitet.
In der Praxis der Stadtplanung ist davon allerdings wenig zu spüren. Bebauungspläne werden weiterhin abgehandelt, als gäbe es kein Morgen.
Angesichts zunehmender Extremwetterlagen wie Starkregen und Hitzeperioden müssen unversiegelte Grünflächen insbesondere auch mit Baumbeständen im urbanen Bereich erhalten und ausgeweitet werden. Flächen, die Regen auffangen, filtern und speichern und bei Trockenheit wieder verdunsten. Bäume, die mit ihrem Blätterdach ausgleichend auf die Temperatur wirken.
Für den Klimaschutz ist unerheblich, ob Grünflächen bzw. Bäume aus Naturschutzsicht einem besonderen Schutz unterliegen. Es müssen keine besonders gefährdeten Arten bzw. Baumgrößen betroffen sein. Doch auch z.B. für Vögel und Fledermäuse spielt der Biotopverbund in der Stadt eine wichtige Rolle. Es darf nicht mehr argumentiert werden, dass es sich „nur“ um Obstbäume handelt oder „nur“ um „Allerweltsarten“ wie Haussperling, Amsel, Drossel, Buchfink …, die ja in benachbarte Bereiche „umziehen“ können, wenn wieder mal Brachflächen oder Baumreihen der konservativen Stadtplanung geopfert werden.
Das Ensemble aus dem historischen Pumpwerk-Gebäude mit den umliegenden Grünflächen und Baumbeständen hat nicht nur für Veranstaltungen einen einmaligen Reiz mit ansprechender Aufenthaltsqualität. Das Gelände hat, direkt angrenzend an die dicht bebaute Innenstadt, eine wertvolle Funktion als Freiraum und Frischluft-Korridor, als „Schwamm“ für überschüssigen Regen und nicht zuletzt als Erholungsraum für die Menschen: Stadtgrün ist unabdingbar für die seelische Gesundheit.
Deshalb muss der Pumpwerk-Park in seiner jetzigen Gestalt und Ausdehnung erhalten werden!
Vorgaben aus dem „Niedersächsischen Weg“.
Zitat Nds. Umweltministerium 2022:
Im Niedersächsischen Weg ist unter Punkt 14 das Ziel formuliert worden, dass die Neuversiegelung von Flächen in Niedersachsen bis zum Jahr 2030 auf unter drei Hektar pro Tag reduziert werden soll. Außerdem gibt die niedersächsische Nachhaltigkeitsstrategie vor, dass die Neuinanspruchnahme von Flächen bis 2030 auf weniger als 4 ha pro Tag zu reduzieren ist. Bis spätestens zum Jahr 2050 soll der Flächenverbrauch bei „Netto Null“ liegen. Derzeit werden jedoch in Niedersachsen täglich rund 6,6 Hektar als Siedlungsflächen und Verkehrsflächen neu ausgewiesen, die Tendenz ist weiter steigend (Quelle: LSN, 2021).
Die Vertragspartner im Niedersächsischen Weg haben daher jetzt Eckpunkte zum Flächenverbrauch formuliert und veröffentlicht. Neben den Unterzeichnern des Niedersächsischen Weges brachten sich die kommunalen Spitzenverbände sowie weitere Stakeholder und Experten aus Raumentwicklung und Planung ein.
„Wir müssen unseren Flächenverbrauch drastisch reduzieren, denn praktisch jede Fläche, die wir überbauen und damit versiegeln, ist für die Natur unwiederbringlich verloren“, sagte Umweltminister Olaf Lies. „Um das gesetzte Ziel zu erreichen, brauchen wir vor allem mehr Bewusstsein in den zuständigen Behörden vor Ort. Daher ist die Zusammenarbeit mit den Spitzenverbänden essentiell für das gemeinsame Ziel.“
Das Eckpunktepapier schlägt Maßnahmen sowohl zur Neuversiegelung, als auch zur Flächen-Neuinanspruchnahme vor …, Flächenrecycling soll gefördert und Fehlanreize sollen abgebaut werden.